Wöllsteiner Weinstube

Ein Gonsenheimer in der rheinhessischen Schweiz

 

Wöllsteiner Weinstube – ein Prunkstück für Genießer

 

Schon die Begrüßung wirkt verlockend. „Willkommen in der Rheinhessischen Schweiz“. Das klingt nach Erholung in den Bergen. Tatsächlich geht hier das rheinhessische Hügelland ins Pfälzer Bergland über. Die Dialekte werden breiter, die Gassen enger. Wer Rad fährt oder wandert, braucht kräftige Waden. Der Appetit kommt von allein.

 

Der Einstieg

Zwischen den Hügeln liegt Wöllstein mit seinen knapp 4.300 „Eidgenossen“. Und mitten in dem verwinkelten Ort in der Eleonorenstraße 32 fühlt man sich auf einmal im Urlaub. Man glaubt die Toskana zu sehen. Mit etwas Glück streift der Chef des Hauses durch den Torbereich, ein großer kräftiger Mann mit weitem Hemd, hoher Stirn und einer Haarpracht wie Urban Priol.


Der Wirt

Norbert Budick ist Metzgermeister und hieß vor seiner Hochzeit Norbert Bayer, ein Mainzer Urgestein, das in der Gonsenheimer Elbestraße lange Jahre die Metzgerei betrieb. Sieben Brüder und eine Schwester haben einen stabilen Mann aus ihm gemacht, einen, den nichts so schnell umhaut, einen, der anpacken kann.

 

Das Ambiente

Wer das erste Mal die Wöllsteiner Weinstube besucht, wird buchstäblich hineingesogen in den idyllischen Innenhof. Mit wildwuchernden Oleanderbüschen und sommerlichen Teakholzmöbeln. Mit geschmackvollem Pflaster und rauen Bruchsteinmauern. Mit farbenfrohem Fachwerk und dunklen Holzbalken. Zu jedem Stück gehört eine Geschichte. Am besten Norbert fragen. Die Weinstube ist ein lauschig-romantisches Fleckchen für ein Schäferstündchen zu zweit, für ein Familienfest, für ungewöhnliche Geschäftsessen. Direkt gegenüber liegt das Mollehaus, ein liebevoll renoviertes Häuschen mit Kamin für mittelgroße Gesellschaften. Und natürlich im Sommer der einzigartige Hof.

 

Die Küche

Gekocht wird bodenständig-lecker, das Gemüse stammt aus der Region, das Fleisch – wie sollte es bei einem Metzger anders sein – ist von besonderer Qualität. Als kleines Rezept-Highlight, von einem Koch mitgebracht, gilt der Tiroler Spinatknödel mit Salbeibutter und frischem Parmesan, da kommen selbst alpenländische Gäste ins Schwärmen.

 

Die Weine

Probierenswert ist die exzellente Weinauswahl. Viele Winzer der rheinhessischen Schweiz sind vertreten, aber auch hervorragende Weine aus ganz Rheinhessen und benachbarter Regionen. Daneben finden sich spannende Rotweine aus Frankreich, Spanien oder Italien. Wer dann den Hof verlässt, entdeckt drei alte VW-Busse aus den 1960er und 70er Baujahren. Ein entspannendes Hobby für Norbert Budick.

 

Fazit

Die Wöllsteiner Weinstube ist ein kleines Prunkstück in Rheinhessen. Ein Umweg lohnt sich in jedem Fall. Hier kann man köstlich speisen, idyllisch verweilen und die Zeit vergessen. Der Service ist auffällig aufmerksam und charmant unauffällig. Zur Tageskarte gesellt sich eine Wochenkarte, die saisonal ausgerichtet ist. Die Weinauswahl ist trefflich. Wir kommen wieder, Norbert.

 

Info: Wöllsteiner Weinstube. Eleonorenstraße 32, 55597 Wöllstein, Telefon: 06703-961933. Öffnungszeiten, Do – Sa von 17.30 bis 24 Uhr , Montag – Mittwoch und Sonntag Ruhetag