Kulinarische Oase in der Mainzer Neustadt

 

Im Restaurant „Goldener Hirsch“ trifft die Pfalz auf Rheinhessen

 

Von Michael Bonewitz

Eingefleischte Gastronomen werden sich noch an das legendäre Bachblech in der Mainzer Neustadt erinnern. Seit 2015 kocht hier Nora Valeska Benks, eine bekennende Pfälzerin, die mit einem klugen Konzept unter dem Namen „Goldener Hirsch“ den kulinarischen Brückenschlag zwischen Rheinhessen und der Pfalz wagt.

 

Der Vorgarten

Bei schönem Wetter wollen die Gäste gerne draußen sitzen. Gerade in der Neustadt erfordert dieses luftige Bedürfnis pfiffige Lösungen, um in den engen Straßen und auf begrenzten Bürgersteigen ein bisschen Bier- oder Weingarten-Atmosphäre entstehen zu lassen. Beim „Goldenen Hirsch“ in der Nackstraße 16 ist dies trefflich gelungen. Auch auf kleinem Raum gibt es ausreichend Platz, zudem hat es Inhaberin Nora Benks geschafft, die gemütliche Schlichtheit des Lokals auch auf ihre Außenbewirtschaftung, sozusagen in den Vorgarten, zu übertragen. Im Gastraum selbst wirkt ein angenehmes, aber reduziertes Design, sichtbarer Mittelpunkt ist eine auffällige, aus Holz gezimmerte Theke. Hier hat ihr Vater mit Geschick und Geschmack selbst Hand angelegt.

 

Die Inhaberin

Nora Benks stammt aus einer Förster- und Gärtnerfamilie, ihre Ur-Urgroßmutter Emma aus Speyer hat ihr die Leidenschaft fürs Kochen weitervererbt. Doch nicht nur das, ihr Wildfleisch bekommt sie von ihrem Förster-Onkel aus dem Soonwald im Rhein-Hunsrück-Kreis, viele Produkte bezieht sie von kleinen befreundeten Erzeugerbetrieben aus Rheinhessen und der Pfalz. Ihre Naturverbundenheit macht sich unweigerlich sowohl auf dem Speisezettel als auch in der Zubereitung bemerkbar.

 

Das Essen

Einige Beispiele von der Speisekarte: Pfifferling-Maultaschen mit Riesling-Schalottenschaum als Vorspeise (8,90); zwei grobe Rostbratwürste mit einem köstlichen Kartoffel-Gurkensalat und zweierlei Dijonsenf ( 13,90). Empfehlenswert auch der auf der Haut gebratene Zander auf Kräuterreis mit mediterranem Gemüse (16,90). Wer nur wenig Appetit hat, der greift zum kleinen Tapasteller (auf Wunsch auch vegetarisch oder vegan) für 7,90 Euro. Pfälzisch wird es beim Original Saumagen von der Metzgerei Vogt aus Haßloch mit Sauerkraut und Kartoffelstampf(12,90), schmackhaft auch das Original Hunsrücker Gefillde – ein klassischerweise mit Hackfleisch-Leberwurst gefüllter Kartoffelkloß in Speck-Sahnesauce (13,90), auch hier mit einer vegetarischen Variante – als Renner gilt die geschmorte Rinderroulade nach Großmutters Rezept mit hausgemachtem Rotkohl und Kartoffelstampf (16,90).

 

Die Getränke

Die Weinkarte enthält reichlich rheinhessische Tropfen, vor allem aus Biebelnheim und Stein-Bockenheim, als alkoholfreies Getränk sei noch die hausgemachte Limonade zu empfehlen und Biertrinker können zwischen reichlich Waldhaus-Biersorten oder der inzwischen schon legendären Mainzer Spezialität, dem Eulchen Bier, wählen.

 

Fazit

Das Restaurant „Goldener Hirsch“ ist eine kleine Oase in der Mainzer Neustadt mit köstlichen Gerichten, sehr nettem Service, einer schönen Auswahl an regionalen Speisen, die lecker zubereitet sind und zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis angeboten werden.

 

Info: Restaurant Goldener Hirsch, Nora Valeska Benks, Nackstraße 16, 55118 Mainz, Tel.: 06131 2108020, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 12 bis 23 Uhr, montags Ruhetag.