Citrus

Charmanter Angriff auf alle Sinne

 

Der Wirtschaftsprüfer besucht das Restaurant Citrus

 

Zitronen am Eingang, Limonen in der hausgemachten Limonade oder im eigens kreierten Cocktail. Seit 2001 lockt das CITRUS seine Gäste mitten ins Mainzer Bermudadreieck – zwischen Cinestar, KUZ und Malakoff-Passage. Und wenn schließlich der Winterhafen aus seinem Dornröschenschlaf erwacht, könnte das gesamte Areal eine zusätzliche Aufwertung erfahren. Die Macher des CITRUS jedenfalls scheinen sich darauf eingestellt zu haben. Seit einigen Wochen präsentiert es sich mit neuem Konzept in alten Gemäuern. Ein spannender Ansatz, der ungewöhnliche Akzente setzt.

 

Neuanfang

Wer das CITRUS betritt, der spürt schon am Eingang, dass sich hier etwas Grundlegendes geändert hat. Nicht nur die Empfangsdame am Wochenende ist neu, auch der Blick wird regelrecht angezogen von einem ungewöhnlichen Paternoster am anderen Ende des Lokals, der unzählige Spirituosen auf eine endlose Reise schickt.

Einmal Platz genommen, legt die junge Dame vom Service eine Visitenkarte auf den Tisch. „Wenn Sie irgendetwas brauchen, bin ich gerne für Sie da.“ Kein schlechter Einstieg.

 

Ambiente

Gewaltige Kronleuchter hängen von der Decke und tauchen das wuchtige Gemäuer in ein dezentes Licht. Der Speisebereich ist eingedeckt – mit Stoff-Servietten. Überall bieten Spiegel an den Wänden neue Einblicke. Für jeden Gast steht ein mundgeblasenes Glas parat, zitronengelb versteht sich. An den großen Fenstern hängen Samtvorhänge. Irgendwie ist es dem CITRUS gelungen, in der einstigen Befestigungsanlage trotz ihrer Größe eine heimelige Atmosphäre aufzubauen. Für das gesamte Konzept ist die Mainzer Innenarchitektin Judith Hillebrand verantwortlich, die mit viel Liebe zum Detail den nicht ganz einfachen Raum geschickt bespielt – mit Licht, Farben, dekorativen Elementen und dezenter Musik.

 

Philosophie

Die Richtung ist klar: Das neue CITRUS versprüht einen Hauch Großstadtflair mit einem charmanten Angriff auf alle Sinne. Entspannend soll es sein und genussfreudig. Dafür legt sich das Team um Claudio Falanga mächtig ins Zeug und betreibt einen gewaltigen Aufwand. Die Nüsse in den Schalen werden vom Küchenchef selbst eingelegt, u.a. mit frischem Rosmarin und Sojasauce. Eine eigene Limonade wurde entwickelt und in kleine Fläschchen mit Bügelverschluss gefüllt, ein überraschender Plopp-Effekt.

 

Die Speisen

Die Karte im CITRUS ist übersichtlich und das ist gut so. Der Küchenchef konzentriert sich auf saisonale und regionale Gerichte, gelegentlich angereichert mit einer internationalen Note. Das Gemüse vom Mainzer Wochenmarkt backt er in einem japanischen Tempurateig aus (7,50 Euro). Köstlich knusprig. Die Mainzer Fleischwurst grillt er wie ein Steak, dazu reicht er einen panierten Käsetoast mit Salatbouquet und Dijonsenf (8,90). Pommes Frites werden auf Wunsch mit Trüffel-Öl und Parmesanflocken serviert (6,50). Oliven liegen in einer hausgemachten Lorbeermarinade (6,50). Wow. Das Speiseangebot reicht von einer orientalisch inspirierten Linsensuppe (7,90), von Schupfnudeln mit Pilzen in Kräuterrahmsauce und Portwein-Zwiebeln (13,50 €), über ein echtes Wiener Schnitzel mit Gurken-Dill-Salat, Pommes-Frites und Preiselbeeren (17,50) bis zur zart geschmorten Rinderroulade mit Fettuccine in Butter-Salbei-Sauce (15,90). Und nicht zu vergessen: als Dessert die hausgemachte CITRUS-Tarte.

 

Die Getränke

Dass es im „CITRUS eine reichhaltige Auswahl an Cocktails gibt, ist wenig überraschend, schließlich zählt das Haus zu den besten Cocktailbars Deutschlands und hat die größte Auswahl in der gesamten Region. Das CITRUS gilt aber auch als eine der besten bundesdeutschen Whisky-Bars. Und mehr und mehr baut es nun auch seine Weinkarte aus mit internationalen Tröpfchen, aber auch vielen Weinen aus dem Rheingau und Rheinhessen. Da darf das Angebot gerne auch noch etwas anwachsen.

 

Fazit

Das CITRUS ist mehr als nur eine Cocktailbar und mausert sich inzwischen zu einem kulinarisch-gastronomischen Gesamterlebnis. Ein tolles, einmaliges Ambiente, ein durchdachter Service mit vielen originellen Details. Beim Essen wird auf sogenannte Convenience-Produkte ganz verzichtet, stattdessen steht „hausgemacht“ hoch im Kurs mit vielen kreativen Ideen. Montags bis freitags wird zudem für 7,90 Euro ein Mini-Menü für die Mittagspause gereicht.

Insgesamt eine spannende Entwicklung in der Mainzer Südstadt, die neugierig macht auf mehr.

 

Info: Restaurant CITRUS, Rheinstraße 2, 55116 Mainz, Telefon: 061 31 / 21 67 15. Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag von 10 Uhr bis 1 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 2 Uhr.