Am 29. April 2019 verstarb Herbert Bonewitz im Kreise seiner Familie im Alter von 85 Jahren. 

Er war ein großer Mainzer, ein großer Fastnachter, ein großer Kabarettist, ein großer Künstler und ein großartiger Mensch. 

Wie sagte er selbst immer: „Auf meinem Grabstein soll mal stehen: Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt, es wären deine.“ – 

Es gilt vielen Dank zu sagen. Allen, die anteilnehmen, durch eine Trauerkarte, durch SMS, E-Mail, persönlich, via Facebook - durch viele rührende und berührende Erinnerungen. Dank zu sagen gilt es auch den Medien für ihre teils sehr persönlichen und einfühlsamen Nachrufe. Auf Wiedersehen im Narrenhimmel. 

Aufgrund zahlreicher Anfragen und Bitten hat sich die Familie entschlossen, die Trauerrede als Nachruf hier zu veröffentlichen. 

 

Foto: Werner Feldmann

 


Herbert Bonewitz tritt nicht mehr auf

Der Mainzer Kabarettist Herbert Bonewitz hat bekannt gegeben, dass er seine Bühnentätigkeit beenden wird. Anfang August 2017 erkrankte er an einer schweren Infektion und musste acht Tage lang auf der Intensivstation des Katholischen Klinikums Mainz behandelt werden. „Herzlichen Dank an dieser Stelle den Notärzten, dem Personal und den behandelnden Ärzten, sie haben einen tollen Job gemacht, dank ihnen kann ich sagen: Hurra, ich lebe noch“, so Bonewitz. Nach fast dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt und mehrwöchiger Reha ist er auf dem Weg der Besserung, sieht sich aber durch diverse körperliche Einschränkungen – unter anderem dauerhaft seh- und gehbehindert – außerstande wieder auf die Bühne zu gehen. Auch seine Ehefrau Bärbel musste sich einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt unterziehen. „Wir leiden beide zudem an diversen Alterserkrankungen und wollen uns nach unserer Rekonvaleszenz in den kommenden Jahren ins Privatleben zurückziehen.“ Aus gesundheitlichen Gründen muss er daher seinen geplanten Auftritt im unterhaus absagen und auch seinen Auftritt bei der Nachtvorlesung der Uni-Medizin. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, zumal das unterhaus für mich ja schon fast wie ein zweites Wohnzimmer war und auch die Nachtvorlesung bei Christian Vahl war eine liebgewonnene Tradition.“ Sofern es ihm die Gesundheit erlaubt, will er allerdings auch künftig noch hie und da publizistisch in Erscheinung treten.


SWR-Beitrag zum Buch "Aus heiterem Himmel"


SWR-Beitrag zum Buch "Ein Narr packt aus"


100-jähriger „Maxborn“ durch Spende saniert

 

Viele Gonsenheimer kennen sie unter dem Namen „Maxbrünnchen“: eine kleine Gedenkstätte direkt an der Bushaltestelle Lennebergstraße, Ecke Heidesheimer Straße. „Das Aussehen und die künstlerische Substanz des Brunnens haben nach
100 Jahren stark gelitten“, erklärt Dr. Rainer Roßkopf, 1. Vorsitzender des Vereins Schöneres Gonsenheim, „viele Gonsenheimer haben uns darauf immer wieder angesprochen, sodass eine gründliche Restaurierung dringend notwendig wurde.“

Möglich wurde die umfassende Sanierung im Jahre 2011 durch zwei Spenden von Herbert Bonewitz, die er dem Verein hat zukommen lassen. Einerseits die Einnahmen aus einem Benefiz-Abendprogramm in der Jahnturnhalle Gonsenheim am 15. Oktober 2010 in Höhe von 4.842 Euro, andererseits eine Spende in Höhe von 1.333 Euro,
die er anlässlich seines 75. Geburtstags gesammelt hat. „Wir danken unserem Herbert ganz besonders für diese großartige Spende“, so Roßkopf, „nur so konnten wir dem Gonsenheimer Maxborn die Frische zurückgeben, die er vor 100 Jahren hatte.“


Einmaliges Comeback von "Prinz Bibi"


 

Die Wiederauferstehung von „Prinz Bibi“ erlebte das verblüffte Publikum bei der Sitzung „Alt Gunsenum“ des Carnevalvereins „Eiskalte Brüder“, die zum 50.Jubiläum dieser Kultsitzung 2012 in ihrem schon legendären Zwischenspiel außer vielen Mainzer Prominenten als Höhepunkt Herbert Bonewitz als „Prinz Bibi“ auftreten ließen.
Das Mainzer Urgestein wurde - standesgemäß kostümiert - in einer Schubkarre hereingefahren. In seiner einstigen Paraderolle brillierte seine närrische „Dollität“ mit satirischen Attacken auf die Fernsehfastnacht und erhielt prompt Standing Ovations und nicht endenwollenden Beifall. Die begeisterten „eiskalten“ Fans wollten „ihren“ Herbert Bonewitz einfach nicht mehr von der Bühne lassen. Nicht nur fürs Publikum, sondern auch für den „Uralt-Bibi“ - wie er sich selbstironisch bezeichnete - war es ein einmaliges Erlebnis.


Sehnse, des is Määnzerisch!

Das Buch kostet 9,90 und können Sie hier direkt bestellen.

 

Zwischen Labbeduddel und Worschtathlet

Herbert Bonewitz präsentiert kuriose Gewächse seiner Mainzer Muttersprache

„Sehnse, des is määnzerisch“ erklärt klassische Mainzer Dialektausdrücke wie „Klumbewutz“ oder „Labbeduddel“, „Worschtathlet“ oder „Butzebewel“, die Herbert Bonewitz mit flinker Feder und flottem Strich reimt und zeichnet, bis am Ende selbst „e Truckebroodsche neber de Kapp is“.  

Herbert Bonewitz ist ein Mainzer durch und durch, der sich vorbehaltlos zu seiner Sprache bekennt – zum Mainzer Dialekt. Mehr noch: Er hat ihn als stilbildendes Element sowohl an Fastnacht als auch im Kabarett eingesetzt. Mit seinem neusten Werk „Sehnse, des is määnzerisch!“ bietet das Mainzer Urgestein seinen Lesern einen köstlichen Ausflug in die Welt der Mainzer Dialektausdrücke.

Über Jahre hat Herbert Bonewitz „kuriose Gewächse aus unserer vielfarbigen Muttersprache“ gesammelt und „aufbereitet“. Herausgekommen sind 60 Dialektbegriffe von „Aabeemick“ bis „Zwerndobbsch“, von A bis Z ein „Volkspark des Määnzer Dialekts“. Der Autor: „Stets habe ich Wert darauf gelegt, nicht nur Bedeutung und Herkunft des jeweiligen Dialektausdrucks reimend zu erklären, sondern nach Möglichkeit auch aktuelle Bezüge und gesellschaftskritische Satire einzubringen. Als optisches Ausrufezeichen dient ein den jeweiligen Ausdruck illustrierender Cartoon.“

Verleger Michael Bonewitz: „In den MAINZ Vierteljahresheften hat Herbert Bonewitz seinen Lesern bereits in einer ‚dialektologischen‘ Serie echte Määnzer Begriffe anschaulich erklärt. Nun stehen die kunstfertigen Übersetzungen mit diesem Buch als gesammeltes Nachschlagewerk zur Verfügung. Ein kleiner Lesespaß für zwischendurch, den wir jedem Mainzer – und natürlich auch jedem ‚Messfremden‘ nur ans Herz legen können.“